Kaum zu glauben, aber manchmal gibt es bei der Eintracht doch eine ganze Menge Geld. Anfang der 1950er Jahre werden die Renten in der Turnhalle im Oeder Weg noch bar ausgezahlt. Am Silvestermorgen des Jahres 1954 kommen gegen 7.15 Uhr aber keine glücklichen Rentner, um ihr Geld in Empfang zu nehmen. Es erscheint die gefürchtete "Jäger-Bande", die mit zwei Schüssen eindringlich auf sich aufmerksam macht. 35 Personen, die Auszahlbeamten und zahlreiche Rentner, werden mit Maschinenpistolen und Revolvern in ein Eck des Auszahlraums gedrängt. Dann packen die Jungs ein, die "Jäger-Bande" erbeutet 80.000 Mark.
1955 wird die Bande von der Polizei gefasst, auf ihr Konto gehen vier Raubüberfälle und über 70 schwere Diebstähle. Karl-Heinz Jäger wandert in den Knast. Hier hat er viel Zeit, einem weiteren Hobby nachzugehen: dem Schreiben. Als er acht Jahre später entlassen wird, ist er der Schriftsteller Henry Jaeger. Er zahlt die geraubten 80.000 Mark zurück und heiratet die Tochter eines Landgerichtspräsidenten. Jaeger leistet ein Volontariat bei der Frankfurter Rundschau ab und arbeitet danach als Lokalredakteur. Später lebt er als freier Schriftsteller in der Schweiz. Henry Jaeger stirbt im Februar 2000.