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13.10.2020
Museum

Hessen fordert den Weltpokalsieger

Vor 50 Jahren ringt eine Auswahl von Eintracht und Kickers Offenbach Feijenoord Rotterdam ein 1:1 ab. So kam es zu dieser außergewöhnlichen Kombination und dem „Spiel des Jahres“.

Vor genau 50 Jahren stellte eine Bundesligaauswahl Hessens in einem Freundschaftsspiel erster Güte ihr Können unter Beweis. Gegen Weltpokalsieger Feijenoord Rotterdam – die heutige Schreibweise Feyenoord hielt erst 1973 Einzug – erreichte eine aus den Profis von Eintracht Frankfurt und Kickers Offenbach zusammengestellte Mannschaft ein beachtliches 1:1 (1:0). Der Veranstalter, die Frankfurter Brauerei Henninger, taufte das Aufeinandertreffen „Das Spiel des Jahres“. Für die erstmals in dieser Kombination zusammenspielende Truppe, deren Besetzung im Laufe der Partie mehrfach wechselte, ein stolzes Ergebnis. Das Vorspiel besaß hohen Traditionswert: Die Vertreter des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft 1959 agierten nun Seite an Seite. Die Zuschauer im Waldstadion waren ebenso begeistert wie Offenbachs Trainer Rudi Gutendorf: „Schade, dreimal schade. Eine Mannschaft aus beiden Vereinen, das würde ein Superteam werden. Bei einem solchen Spiel merkt man, wie viel ausgezeichnete Spieler hier zu Hause sind.“ Und auch Frankfurts ehemaliger Coach Erich Ribbeck meinte: „So was könnte jedes Jahr stattfinden, das hebt doch vor allem auch das gutnachbarliche Verhältnis.“

Die historische Partie startete mit stürmischen Hausherren. Das 1:0 schon in der sechsten Minute durch einen Schuss von Gecks ins lange Eck machte Hoffnung auf mehr. Aber mit zunehmender Spieldauer wurde der amtierende Weltpokalsieger stärker. Zur Pause meinte Fritz Walter noch: „Die Holländer überbrücken das Mittelfeld zu langsam.“ Im Stadion wartete alles auf den siegbringenden Schlusspfiff, ehe der Schwede Kindvall eine Flanke zum Ausgleich ins Frankfurt-Offenbacher Netz köpfte. Nichtsdestotrotz erfreuten sich die 21.000 Besucher mehrerer brillanter Spielzüge der Kicker von diesseits und jenseits des Mains. Die größeren Reserven jedoch lagen bei Feijenoord, deren ausdauernder Endspurt schließlich noch zum leistungsgerechten Unentschieden führte, welches die Abwehr der Hessen bis zum letzten Augenblick hinauszuzögern wussten.

Aufstellung

Dr. Kunter (46. Volz) - Wirth (46. Bechtold), Lutz, Schämer - Weida (32. Spinnler), Reich, Schäfer - Gecks, Grabowski (46. Grabowski), Hölzbein, E. Kremers.

Trainer

Gutendorf / Ribbeck

Tore

1:0 Gecks (6.)
1:1 Kindvall (90.)