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10.06.2024
Museum

Stolpersteinverlegung für Emanuel und Elisabeth Rothschild

Am 17. Juni beteiligt sich das Museum an den Stolpersteinverlegungen in Frankfurt. Zuvor gibt es bereits am 16. Juni ein Gespräch mit Rothschilds Großnichte Sabine Harant-Kasumov.

Das Eintracht Frankfurt Museum beteiligt sich einmal mehr an den Stolpersteinverlegungen in Frankfurt.

Vom 16. bis zum 19. Juni 2024 finden in Frankfurt 101 Stolpersteinverlegungen statt. Auch die Frankfurter Eintracht beteiligt sich wieder an der Verlegung und wird diesmal Stolpersteine für Emanuel und Elisabeth Rothschild verlegen. Emanuel Rothschild war Eintracht-Mitglied und einer der „Neugründer“ der Eintracht nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Stolpersteinverlegung findet am 17. Juni 2024 um 15.10 Uhr in der Neuen Mainzer Str. 76 statt. Zur Zeremonie werden fünf Großnichten von Emanuel anreisen. Bereits um 14.30 Uhr verlegt die Historische Gesellschaft der Deutschen Bank e.V. in der Feuerbachstraße 11 Stolpersteine für Eduard Rothschild und seine Familie. Eduard Rothschild war Filialdirektor bei der Deutschen Bank. Die Standorte für beide Stolpersteinverlegungen sind fußläufig zu erreichen. Alle Eintrachtlerinnen und Eintrachtler sind herzlich eingeladen, an den Zeremonien teilzunehmen.

Bereits am 16. Juni 2024 findet zudem auf dem Fanfest am Frankfurter Mainufer auf der Bühne "Skyline Stage" um 13.45 Uhr ein Gespräch mit Emanuel Rothschilds Großnichte Sabine Harant-Kasumov statt. Das Eintracht Frankfurt Museum freut sich auch hier auf zahlreiche Gäste. Weitere Informationen zum Standort der Bühne auf der Frankfurter Fan Zone finden Sie unter diesem Link.

Über Emanuel und Elisabeth Rothschild

Emanuel Rothschild war seit den 1920er Jahren Mitglied bei der Eintracht. Am 5. September 1932 heiratete er die in Mannheim geborene Elisabeth Fanny Groh. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten änderte sich das Leben des Ehepaars Rothschild drastisch, Emanuel war Jude und lebte in einer sogenannten „Mischehe“. Die antisemitischen Boykottaufrufe bewirkten einen massiven Geschäftsrückgang in Emanuels Textilgroßhandel, so dass er seine Angestellten entlassen musste und das Geschäft nur noch aus seinen Privaträumen in der Neuen Mainzer Str. 76 betreiben konnte. 1938 wurde Emanuel nach der Pogromnacht in das Konzentrationslager Dachau verschleppt, wo er bis Februar 1939 gefangen gehalten wurde.

1945 sollte Emanuel Rotschild nach Theresienstadt deportiert werden, er war für die Deportation vorgesehen, in der auch der Eintrachtler Helmut „Sonny“ Sonneberg aus Frankfurt verschleppt wurde. Doch Emanuel tauchte unter und gehörte zu den ganz wenigen Juden, die den Krieg in und um Frankfurt versteckt überlebten.

Nach Kriegsende gehörte Emanuel Rothschild zu den „Neugründern“ der Eintracht. Am 23. Oktober 1945 wurde ein „provisorischer Vorstand“ gebildet, Emanuel wurde zum Spielausschussvorsitzenden bestimmt. Als Verfolgter des NS-Regimes beantragte er die Lizenz zur Neuzulassung der Eintracht, die von den Alliierten genehmigt wurde.

1947 schied Emanuel Rothschild aus dem Vorstand aus. Zum 75. Geburtstag der Eintracht wurde er 1974 zum Ehrenmitglied ernannt. Am 25. August 1975 verstarb er im Alter von 80 Jahren. Seine Frau Elisabeth starb im August 1986.

Stolpersteinverlegung für Emanuel und Elisabeth Rothschild

  • Start: 17. Juni 2024, 15.10 Uhr
  • Ort: Neue Mainzer Str. 76

Gespräch mit Emanuel Rothschilds Großnichte Sabine Harant-Kasumov

  • Start: 16. Juni 2024, 13.45 Uhr.
  • Ort: Bühne "Skyline Stage" auf der Frankfurter Fan Zone im Rahmen der Euro 2024. Am Mainufer auf der Innenstadtseite nahe der Brücke Eiserner Steg. Weitere Informationen finden Sie auch unter diesem Link.

Kontakt

Eintracht Frankfurt Museum
Deutsche Bank Park
Mörfelder Landstraße 362
60528 Frankfurt/Main