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14.01.2024
Traditionsmannschaft

Matthäi Cup: Budenzauber vom Feinsten

Sechs Mannschaften und große Namen tummeln sich beim Hallen-Comeback in der Frankfurter Süwag Energie Arena. Die Tradi-Debütanten Zambrano und Köhler sichern der Eintracht Rang drei.

In der Halbzeit der Partie um Platz drei dröhnt „Im Herzen von Europa“ aus den Lautsprechern, und der größte Teil der Fans stimmt lauthals mit ein. „Das muss jetzt helfen, um die Eintracht zum Sieg zu führen“, meint Hallensprecher Frank Piroth. Mit 0:1 liegt die Traditionsmannschaft von Eintracht Frankfurt gegen Werder Bremen beim Matthäi Cup zurück, in den zweiten zehn Minuten soll das Spiel gedreht werden. 

Adlerträger drehen auf

Durch eine Leistungssteigerung gelingt das der Mannschaft um das Trainergespann Rudi Bommer und Wolfgang Trapp eindrucksvoll, denn die Adlerträger drehen zum Turnierabschluss auf und holen sich mit dem 3:1-Erfolg Rang drei. Besonders sehenswert: Die 2:1-Führung drei Minuten vor Schluss, als Tradidebütant Carlos Zambrano Doppelpass mit Skela spielt und cool ins lange Eck vollendet. Benni Köhler, ebenfalls erstmals im Team von Tradileiter Karl-Heinz Körbel, macht mit dem 3:1 den Deckel drauf. 

Carlos Zambrano feiert seine Premiere in der Eintracht Frankfurt Traditionsmannschaft.

Es war das vorletzte Spiel im Matthäi Cup, dem Comeback des Hallenfußballs in der Frankfurter Süwag Energie Arena nach neun Jahren. 2015 hatte es letztmals in der Mainmetropole Budenzauber gegeben, damals noch mit Profiteams. Sechs Legendenmannschaften von Bundesligisten – neben Frankfurt und Bremen auch Bochum, Mainz, der FC Bayern und Stuttgart – ermittelten am vergangenen Freitagabend in zehn Partien den Turniersieger, gespielt wurde zunächst in zwei Gruppen. Im Finale siegten die FC Bayern Legends durch einen 4:1-Erfolg gegen den VfB Stuttgart.

Alex Meier, der am Vortag erst aus den USA zurückgekehrte ehemalige Bundesligatorschützenkönig in den Reihen der Adlerträger, brachte die Stimmung auf den Punkt. „Die Bundesliga ist eine große Gemeinschaft. Wir freuen uns alle, wenn wir uns bei solchen Gelegenheiten wiedertreffen.“ Auf dem Platz wolle zwar noch jeder gewinnen, „abseits davon stehen die Gespräche mit alten Weggefährten und Gegenspielern im Vordergrund.“

Die Bundesliga ist eine große Gemeinschaft. Wir freuen uns alle, wenn wir uns bei solchen Gelegenheiten wiedertreffen.

Alex Meier

Alle sechs Teams waren mit erfahrenen Spielern im Kader angereist, die den Zuschauern in der Arena eine tolle Show boten. Die Technik von Bayerns Zé Roberto – einmalig und daher kaum verwunderlich, dass er zum besten Spieler des Turniers bestimmt wurde. Die Ballbehandlung von Eintrachts Ervin Skela – immer noch erstklassig. Die Torgefahr des besten Turniertorschützen Ivica Olic – bundesligareif. Die Paraden von Ex-Eintrachtler Felix Wiedwald, der in der Partie um Platz drei Alex Meier mit einigen Reflexen zur Verzweiflung brachte – spektakulär, „Wiede“ wurde zum besten Torwart des Turniers auserkoren.

Rode und Chandler auf der Tribüne

Das sahen auch seine ehemaligen Mitspieler Sebastian Rode und Timothy Chandler so, die auf der Tribüne Platz genommen hatten. „Wir wurden sehr gut unterhalten“, bilanzierte der Frankfurter Kapitän Rode, der natürlich wie alle anderen Spieler Fannähe zeigte und Autogramm- sowie Selfiewünsche der überwiegend jüngeren Anhänger bereitwillig erfüllte.

Auf dem Kunstrasenfeld begann das Turnier für die Eintracht-Tradi mit einer 0:3-Niederlage gegen die Legenden des SV Werder Bremen, bei der Torhüter Patric Klandt – vor neun Jahren bester Keeper des Profiturniers beim damaligen Sieger FSV Frankfurt – sogar noch Schlimmeres verhinderte. Gegen Bochum ging es für die Eintracht dann schon um alles, eine Niederlage hätte das Turnier-Aus bedeutet. Markus Husterer und Ioannis Amanatidis brachten die Eintracht zweimal in Führung, der Ex-Frankfurter Faton Toski glich jeweils aus. Skela, Alex Meier und Sascha Amstätter sorgten für den 5:2-Erfolg.

Versöhnliches Ende für die Eintracht

Im Halbfinale war der mit viel Klasse im Kader angereiste FC Bayern eine Nummer zu groß. Ivica Olic – bester Torschütze mit acht Treffern – und Co. gewannen mit 5:1 und holten sich später den Turniersieg. Für die Eintracht endete der erste Matthäi Cup versöhnlich, durch die starke Schlussphase gegen Bremen.