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07.08.2008
Aktuelles

Klinik-Elf strebt ein Unentschieden an - Benefiz-Spiel gegen Traditions-Eintrachtler

\"Es wird sehr schwer gegen uns zu gewinnen\", Charly Körbel, Fußballer-Legende von Eintracht Frankfurt mit 602 Bundesliga-Einsätzen und sechs Länderspielen, strotzt mit seinen 53 Jahren vor Ehrgeiz und Selbstbewusstsein, auch wenn es sich um ein Freundschaftsspiel handelt.

Mit vielen ehemaligen Eintracht-Kickern, darunter Berühmtheiten wie Norbert Nachtweih, Uwe Bindewald und Ronald Borchers bildet er die Traditionsmannschaft, die am Mittwoch, 13. August, um 18.30 Uhr im Sportpark Heide in Hofheim gegen eine Auswahl der Kliniken des Main-Taunus-Kreises antritt.

Gegen die ehemaligen Bundesliga-Profis läuft eine Elf mit Chirurgen, Urologen, Anästhesisten, Physiotherapeuten, Pflegepersonal und Verwaltungsmitarbeitern auf. Auch wenn Spötter meinen, dass Sportverletzungen ja dann sofort auf dem Platz fachmännisch behandelt werden könnten, hat das Aufeinandertreffen der ungleichen Teams einen ernsten Hintergrund. Das Spiel findet zu Gunsten der Stiftung "Leben mit Krebs" statt.

Einnahmen für Krebs-Projekt

"Krebs ist die Geißel der Menschheit, niemand kann sicher sein, nicht eines Tages betroffen zu sein", sagte Landrat Berthold Gall, der die Schirmherrschaft für den Benefiz-Kick übernommen hat. "Deshalb geht der Kampf gegen die Krankheit uns alle an". Alle Einnahmen aus Spenden und Bewirtung, für die die Servicegesellschaft der Main-Taunus-Kliniken zuständig ist, kommen dem Projekt "Sport und Krebs" zu Gute. Zu dessen Initiatoren zählt Dr. Elke Jäger aus dem Vorstand der Stiftung "Leben mit Krebs". Die Chefärztin der Klinik für Onkologie und Hämatologie am Frankfurter Nordwestkrankenhaus hat in Zusammenarbeit mit den Instituten für Sportmedizin der Universitäten in Frankfurt und Mainz ein Programm entworfen, das Krebspatienten im Behandlungsstadium Sport ermöglicht. "Die Verbesserungen im subjektiven Wohlbefinden sind signifikant, Übelkeit, Müdigkeit und Niedergeschlagen lassen deutlich nach und Therapien werden besser durchgehalten", sagte die Medizinerin im Hofheimer Kreishaus. Hinzu käme eine soziale Integration und "Entstigmatisierung" der Kranken durch ihre Teilnahme an öffentlichen Sportveranstaltungen beispielsweise bei Ruder-Regatten. Hauptsächlich in Ausdauersportarten wie Walking, Jogging und Radfahren gibt es individuell angepasste Angebote und eine sportmedizinische Betreuung.

Zuletzt hoch verloren

Dr. Michael Booke, Geschäftsführer der Main-Taunus-Kliniken, ist von dem Projekt, das in der Fachwelt immer mehr an Bedeutung gewinnt, so angetan, dass er eine Beteiligung auch seiner Krankenhäuser an "Sport und Krebs" ankündigte.

Zunächst soll sein medizinisches Personal aber einmal den ehemaligen Profikickern ein aufregendes Match liefern. "Wir sind aufgefordert, mindestens Unentschieden zu spielen", sagt Slobodan Vujancevic, OP-Mitarbeiter und Betreuer der Klinik-Elf und lacht. Die letzten Spiele verlor sie gegen die Eintracht-Traditionself jedoch mit 3:7 und 0:9.

Bevor um 18.30 Uhr das Spiel angepfiffen wird, messen sich die D-Jugend von Eintracht Frankfurt mit einer Kreisauswahl. In der Halbzeit gibt es Elfmeterschießen gegen einen ehemaligen Bundesliga-Torwart. Prominente, darunter auch Landrat Berthold Gall, haben angekündigt, dabei ihr Glück versuchen zu wollen.

Quelle: Wiesbadener Kurier