Historie: Die Eintracht und die AS Roma

Das Finale der Ligaphase findet für unsere Eintracht heute beim AS Rom statt. 2025 ist für Rom ein Jubeljahr, denn es ist ein Heiliges Jahr und steht unter dem Titel „Pilger der Hoffnung“. Das sollte auch der Anspruch der Eintracht sein. In diesem Zusammenhang fällt uns eine Frage ein, die wir bisher noch nicht klären konnten: War der Papst jemals bei der Eintracht? Franziskus hat ja Mitte der 1980er Jahre einige Zeit in Niederrad studiert. Und wir sind uns sicher, dass ein argentinischer Student, der bekennender Fußballfan ist, am Ort des Studiums auch mal ein Erstligaspiel besucht. Eine Bestätigung vom Vatikan haben wir bisher allerdings trotz mehrmaliger schriftlicher Anfragen nicht bekommen. Also: Wenn jemand in Rom den Papst trifft: Fragt doch mal kurz nach! Das würde uns sehr interessieren. Jetzt aber erstmal harte Fakten zur AS Rom.

Associazione Sportiva Roma

Am 15. November 1901 wurde der Football Club di Roma gegründet. Ein weiterer Verein entstand am 1. Dezember 1907, das war der SS Alba. Und am 30. Dezember 1908 entstand Fortitudo Pro Roma SGS. Die drei Vereine schlossen sich am 7. Juni 1927 zur Associazione Sportiva Roma zusammen. Die Vereinsfarben sind gelb-rot und beziehen sich auf den ältesten Vorgängerverein und die Farben der Stadt Rom.

Sportliche Erfolge

Dreimal war die AS Roma italienischer Meister: 1942, 1983 und 2001. Den italienischen Pokal hat der Verein neunmal gewonnen, zuletzt 2008. Im Trophäenschrank stehen außerdem zwei italienische Supercups und zweimal der Anglo-Italian-Cup. Das war ein englisch-italienischer Pokalwettbewerb, der zwischen 1970 und 1996 stattfand. Offizielle internationale Titel wurden zwei gewonnen: 1961 den Messepokal und 2022 die Conference-League. Das Finale 2022 fand in Tirana statt, Rom siegte 1:0 gegen Feyenoord Rotterdam und hat die Trophäe als erster Verein überhaupt gewonnen, da der Wettbewerb erst in dieser Saison eingeführt wurde. 1984 erreichte Rom das Europapokalfinale der Landesmeister. Das fand just im Olympiastadion in Rom statt. Gegen den FC Liverpool unterlag die Mannschaft jedoch im Elfmeterschießen. 1991 und 2023 stand der Klub jeweils im Europa League-Finale. Beide Finalspiele gingen schief: 1991 gegen Inter Mailand und 2023 gegen den FC Sevilla.

Die Eintracht-Bilanz gegen die AS Roma

Blickt man ins Archiv, findet man tief in der Historie drei Begegnungen der Eintracht gegen die Roma: Das erste Aufeinandertreffen gab es am 21. Juni 1934 am Bornheimer Hang. Die Eintracht spielte als „Stadtmannschaft“ gemeinsam mit dem FSV Frankfurt gegen den AS Rom. Das Freundschaftsspiel endete 3:3, wobei die Gäste in der zweiten Halbzeit zwei rote Karten kassierten, die 1934 noch nicht rote Karten hießen, sondern schlicht und einfach Platzverweise.

Wir zitieren das Frankfurter Volksblatt: "Die Frankfurter spielten mit den Italienern in der ersten Hälfte des von gut 7000 Zuschauern besuchten Treffens in einer Art und Weise, die hellste Begeisterung erweckte und die abermals zeigte, dass dieser Zusammenstellung kaum ein Gegner gewachsen sein dürfte. Einzelne Spieler wie Trumpler, Möbs und Tiefel erreichten wahrhaft internationales Format, und das 3:1 bei der Pause für Frankfurt entsprach durchaus dem Spielverlauf dieses rassigen, fesselnden Kampfes. Dann sahen die Römer ein, dass sie mit den Waffen ihrer gewiss ausgezeichneten Technik nichts mehr erreichen konnten, da die Frankfurter ihnen darin mindestens gleich waren, und nun verfielen sie in eine Spielweise, die ungefähr erraten lässt, wie hart es manchmal in dem Kampfe um die Weltmeisterschaft zugegangen sein muss. Es kam soweit, dass ein während des Spiels mindestens viermal verwarnter Spieler nach einem sehr groben Vergehen den Platz verlassen und ein zweiter ihm wegen Unbotmäßigkeit gegenüber dem Schiedsrichter folgen musste.  Diese keineswegs zu billigende und dem Spiel schließlich fast allen Reiz nehmende Taktik führte in erster Linie zum Ausgleich, der auch noch dadurch erleichtert wurde, dass man die Frankfurter Elf wenig vorteilhaft umstellte. Sie hatte den Sieg verdient, der ihr sogar geblieben wäre, hätte Wolf nicht zweimal mit so viel Pech und einigem Ungeschick den Ball verfehlt. Endete das Spiel auch nur mit einem Unentschieden, so kann unsere Frankfurter Elf doch stolz auf dieses Ergebnis, mehr aber noch auf ihr herrliches Spiel in der ersten Hälfte sein.“

Trotz der emotionalen Partie 1934 lud die Eintracht den AS Rom 1939 erneut ein, diesmal zum 40. Vereinsgeburtstag der SGE. Das Jubiläumsspiel am 21. Juni 1939 haben wir am Riederwald vor 5000 Zuschauern mit 1:3 verloren.

Das dritte Aufeinandertreffen war ein Spiel im Alpenpokal. Am 27. Juni 1967 haben wir die Roma in Ludwigshafen vor 18.000 Zuschauern mit 4:2 geschlagen. Die Tore für die Eintracht erzielten Schämer (2), Huberts und Grabowski. Es wird bis heute viel zu wenig gewürdigt, dass die Eintracht den Alpenpokal 1967 gewonnen hat. Leider ist die Trophäe, die auch vom italienischen Fußballverband initiiert wurde, nicht erhalten geblieben.

Festzuhalten bleibt: Die Statistik gegen die AS Roma lautet: 3 Spiele, 1 Sieg, 1 Unentschieden, 1 Niederlage, 8:8 Tore.

Europapokalbilanz der SGE gegen italienische Klubs

Bislang haben wir 13 Pflichtspiele gegen italienische Mannschaften gemacht, die Statistik ist positiv: 6 Siege, 3 Unentschieden, 4 Niederlagen.

Europapokalbilanz AS Roma vs. deutsche Klubs

In 41 Spielen gewann die Roma 17-mal. 6 Spiele endeten unentschieden, 18-mal siegte die deutsche Mannschaft.

Wissenswertes

Bisher spielten erst drei Italiener bei der Eintracht: Der aktuelle, ungarische Nationaltrainer Marco Rossi absolvierte 1996/97 in Zweitligazeiten 15 Pflichstpiele für die SGE. Giovanni Sperenza war wiederum in der zweiten Liga dabei, in der Saison 2001/02 spielte er zwei Mal. Der erfolgreichste Italiener bei der SGE war Luca Pellegrini, der 2022/23 auf 14 Spiele in der ersten Liga kam. Eine Doppelstaatsbürgerschaft hatten: David Abraham (Argentinien/Italien), Chris (Brasilien/Italien), Ervin Skela (Albanien/Italien) und Guillermo Varela (Uruguay/Italien).