12.09.2024
Museum

Die Eintracht und Wolfsburg

Zur neuen Saison blickt das Eintracht-Museum einmal genauer auf den nächsten Gegner. Zu fast allen Vereinen gibt es viele historische Bezüge, die eine genauere Betrachtung lohnen.

Zur neuen Saison blickt das Eintracht-Museum mal genauer auf unsere Gegner. Denn zu fast allen Vereinen gibt es so viele historische Bezüge, die eine genauere Betrachtung lohnen. Auch unser erstes Spiel gegen den VfL Wolfsburg liegt schon mehr als 60 Jahre zurück. 

Der VfL Wolfsburg

Fußball gespielt wurde in der 1938 gegründeten „Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben“ von Anfang an. Im Nationalsozialismus hieß der Verein „BSG VW Stadt des KdF-Wagens“. 1943 stieg die BSG in die Gauoberliga Osthannover auf, in der ersten Saison belegte man Platz 6. Die Saison 1944/45 wurde kriegsbedingt gar nicht mehr angepfiffen.

„Volkssport- und Kulturverein Wolfsburg“ war der wunderschöne Name bei der Nachkriegsgründung am 4. Juli 1945. Die Kultur blieb aber nicht lange im Vereinsnamen, bereits am 12. September 1945 wurde aus dem VS&KV-WOB der VfL Wolfsburg, der zunächst in der Kreisklasse Gifhorn spielte. 1954 stieg der VfL in die Oberliga Nord auf, ab 1963 spielte der Verein in der Regionalliga Nord. 1974 war er dann Gründungsmitglied der 2. Liga Nord. 1997 erfolgte der Aufstieg in die Bundesliga. 

Aufeinandertreffen mit der Eintracht

Gleich das erste Spiel zwischen SGE und dem VfL Wolfsburg war immens wichtig. Am 8. April 1964 besiegten wir die Wölfe im DFB-Pokal-Halbfinale durch Treffer von Huberts und Schämer mit 2:0 und erreichten erstmals das Finale. Das haben wir dann leider gegen den TSV 1860 München mit 0:2 verloren. Auch der höchste Sieg stammt aus dem DFB-Pokal, am 24. September 1988 siegten wir in der ersten Runde mit 6:1. Die höchste Niederlage haben wir in der zweiten Liga erlebt, am 3. Mai 1997 gab es ein 1:4 in der Zweiten Liga noch im alten Stadion des VfL.

Die Gesamtbilanz gegen die Wölfe veröffentlichen wir an dieser Stelle aus gewichtigen Gründen lieber nicht. Wir kommen lieber gleich zu den Denkwürdigkeiten.

Denkwürdig

Bei den Denkwürdigkeiten drängen sich zwei auf, eine Erinnerung ist recht unangenehm, eine wunderschön. Fangen wir bitter an: Am 12. Mai 2001 haben wir beim VfL mit 0:3 verloren und sind damit einmal mehr in Liga Zwei gelandet. Nach dem Spiel kamen die Eintracht-Spieler in die Kurve, Rolf-Christel Guie-Mien warf sein Leibchen ins Publikum. Das wurde vom enttäuschten Anhang kurzerhand zurückgeworfen. Ein ganz bitterer Tag für Frankfurt.

Ganz anders der wunderschöne 18. Mai 2013. Mit 50 Punkten liegt die Eintracht überraschend auf Platz Sechs und kann am letzten Spieltag in den Europapokal einziehen. Der HSV auf Platz Sieben hat 48 Punkte. Plötzlich steht es in Frankfurt gegen den VfL Wolfsburg 0:2, beim HSV gegen Leverkusen 0:0. Der Traum von Europa scheint zu platzen. In der 36. Minute treten dann zwei Personen in Erscheinung, die für die weitere Entwicklung der Eintracht sehr sehr sehr sehr wichtig werden. Der Wolfsburger Spieler Hasebe foult den Eintrachtler Inui, Schiedsrichter Felix Zwayer entscheidet vollkommen korrekt auf Elfmeter. Hasebe fliegt vom Platz, Meier trifft, in den letzten Minuten trifft Leverkusen in Hamburg und Rodriguez in Frankfurt per schönstem Eigentor der Eintrachtgeschichte zum Ausgleich. Der Rest ist pure Euphorie, die Eintracht erreicht Europa und startet in den kommenden Monaten zu großen Auswärtsspielen. Wir vermuten, dass Makoto Hasebe in diesen glücklichen Stunden beschlossen hat, mal zur Eintracht zu wechseln. Und Felix Zwayer wird darüber nachgedacht haben, auch zukünftig (evtl. in fünf Jahren) bei umstrittenen Strafraumsituationen immer ganz korrekt zu pfeifen (und vor allem auch mal nicht zu pfeifen)…

Ewige-Tabelle-der-Bundesliga-Countdown

Platz 15: VfL Wolfsburg               1281 Punkte

Platz 8: Eintracht Frankfurt        2538 Punkte

Platz 7: FC Schalke 04                  2563 Punkte