So, den Ewige-Tabelle-Countdown der letzten Spiele können wir für diese Saison aus dem Programm nehmen. Wir haben den FC Schalke 04 überholt und glänzen auf Platz 7! Zieh Dich warm an, HSV! Morgen treffen wir auf den SC Freiburg, der auf dem Gebiet der Ewigen Tabelle vorerst keine Gefahr für uns darstellt: Freiburg belegt Platz 18!
Der SC Freiburg
Da geht’s doch schon los: Der SC Freiburg weiß nicht, wann er gegründet wurde! Immer wieder wird der 30. Mai 1904 angegeben, aber wir zitieren nun den SC-Archivar Uwe Schellinger: „Der SC bezog sich, was die Vereinsgründung anbelangt, schon seit den 1920er Jahren auf die beiden Vorgängervereine Freiburger Fußballverein 04 und FC Union 04. In den frühesten historischen Rückblicken des Vereins ist jedoch lediglich angegeben, dass der FFV 04 im „März 1904" ins Leben gerufen wurde, Union kurz danach und auch noch im Jahr 1904. Mehr leider nicht. Zudem hat der Freiburger Fußballverein 04 sein erstes Spiel nachweislich am 8. Mai 1904 in Emmendingen ausgetragen, kann also auf keinen Fall erst am 30. Mai gegründet worden sein. Worauf sich der „30. Mai 1904" als Gründungsdatum zurückführen lässt, wer dieses Datum aus welchen Gründen festgelegt hat, ist momentan tatsächlich noch eine offene Frage.“
Frankfurter Arroganz ist angesichts der Freiburger Unwissenheit über das genaue Gründungsdatum aber fehl am Platz. Jahrzehntelang hat die Frankfurter Eintracht als Gründungsdatum den 1. Mai 1899 gefeiert, erst seit 1999 gilt der 8. März 1899 als das Gründungsdatum. Damals ist die Gründungsurkunde des Vorgängervereins Victoria aufgetaucht.
Wie dem auch sei: 1912 fusionierten die Vorgängervereine SV 04 Freiburg und Union 04 zum SC Freiburg. Damals waren die Vereinsfarben schwarz-weiß-gelb, seit 1952 spielt der SC in weiß-rot. Und aus der Anfangszeit sind tolle Namen überliefert: FC Schwalbe und FC Mars.
Bei den Erfolgen liegt der SC Freiburg in folgender Disziplin vor der Frankfurter Eintracht: Meister der 2. Bundesliga. Satte vier Mal feierte der Verein den Titel, wir wurden nur einmal Meister der 2. Bundesliga. Auf dem Gebiet lassen wir unseren Gästen aber gerne den Vortritt.
"Statistisches"
Insgesamt gab es 51 Spiele zwischen dem SC und der SGE, 20 hat die Eintracht gewonnen, 14 endeten Unentschieden und 17 Partien haben wir verloren. In der Bundesliga gab es 16 Siege und in der zweiten Liga zwei Siege. Im DFB-Pokal haben wir erst einmal im Breisgau gespielt und gleich mit 3:5 verloren. Die sechs absolvierten Freundschaftsspiele teilen sich freundschaftlich auf: Zwei Siege, zwei Unentschieden, zwei Niederlagen. Den höchsten Sieg feierten wir in einem Freundschaftsspiel, das war am 25. Juli 1989 das „Ablösespiel“ für Jörg Berger: Eckstein (2), Bein, Andersen und Falkenmayer trafen für die SGE zum 5:0-Sieg.
Denkwürdig
Vom ersten Spiel zwischen beiden Vereinen, dass 1980 anlässlich des 60-jährigen Bestehens des FC Bad Krozingen stattfand, ist wenig überliefert. Weder die Frankfurter Zeitungen noch der Kicker berichteten ausführlich. So ist nur bekannt, dass der frischgebackene UEFA-Pokal-Sieger Eintracht Frankfurt vor 3.500 Zuschauern zwar bis auf Karger, Cha und Körbel in Bestbesetzung antrat, aber lustlos kickte. Nickel traf die Latte (31.), Lorant den Pfosten (75.). Außer dem Torschützen Schulzke (69.) wurde vom SCF nur Torhüter Günter Wienhold erwähnt, der 1975 mit der Eintracht DFB-Pokalsieger war und 1978 zum Zweitligaaufsteiger in den Breisgau ging.
Im gleichen Jahr war auch ein talentierter Stürmer von den Sportfreunden DJK Freiburg zum Sport-Club gewechselt, der über den VfB Stuttgart 1981 den Weg zur Eintracht und später zurück zum SC Freiburg fand: Joachim Löw. Der spätere Bundestrainer bestritt zwischen 1978 und 1989 in acht Spielzeiten 252 Zweitligaspiele/81 Tore für den Sport-Club. Für die Eintracht kam er 1981/82 in 29 Pflichtspielen (5 Tore) zum Einsatz. Ob „Jogi“ beim erwähnten Spiel am 27. Mai 1980 mitwirkte, konnten wir trotz intensiver Suche bislang noch nicht klären.
Nils Petersen traf zwischen 2015 und 2022 achtmal für den SCF gegen die Eintracht; außerdem 2012/13 einmal für Werder Bremen. Bei seinem Debüt für den SCF am 31.01.2015 wurde er zur Pause (1:0 für die Eintracht) eingewechselt und erzielte einen Hattrick zum 2:1 bis 4:1.
Für beide Vereine aktiv
Bei beiden Vereinen spielten Michael Anicic, Zlatan Bajramovic, Heiko Butscher, Du-Ri Cha, Gelson Fernandes, Johannes Flum, Rolf-Christel Guié Mien, Maximilian Heidenreich, Torben Hoffmann, Mohamadou Idrissou, Aleksandar Ignjovski, Marc Oliver Kempf, Robin Koch, Joachim Löw, Karim Matmour, Jan Rosenthal, Fred Schaub, Martin Trieb, Luca Waldschmidt und Günter Wienhold. Jörg Berger war Trainer sowohl beim SC Freiburg als auch bei der SGE.
