07.02.2025
Museum

Die Eintracht und Borussia Mönchengladbach

Zu den Spielen der aktuellen Saison blickt das Eintracht-Museum einmal genauer auf den nächsten Gegner. Zu fast allen Vereinen gibt es viele historische Bezüge, die eine genauere Betrachtung lohnen.

Tolle Trikots, volle Ränge und die alte SG-Eintracht-Fahne. Leider endete das Heimspiel 1993 mit einer 1:3-Niederlage.

„Wir schwören Stein und Bein, auf die Elf vom Niederrhein!“ Den Bezug auf Uli und Uwe und unseren Fußball 2000 scheint man in Gladbach nicht mehr ziehen zu wollen. Scheinbar wird statt dem Klassiker mittlerweile „Die Seele brennt“ gespielt. Wir finden das schade, müssen es als gute Gäste aber akzeptieren. Für alle anreisenden Eintrachtler liefert das Museum hier wieder einige Fakten zum Spiel.

"Statistisches"

Wir gehen stets optimistisch ans Werk und der Blick in die Statistik beflügelt uns: In 115 Spielen zwischen der Borussia und der SGE gewann unsere Eintracht 44 Mal. 31 Spiele endeten unentschieden, den unbedeutenden Rest haben wir verloren. Die Statistik im UEFA-Pokal ist auch beeindruckend: Beide Mannschaften trafen zweimal im internationalen Wettbewerb aufeinander, einmal siegte Gladbach (3:2), einmal gewann die SGE (1:0). Und schon hatten wir den Europapokal 1980. In den 115 bisherigen Spielen sind folgende Partien nicht berücksichtigt: 1993 in Villamoura (1:1) und 1999 am Bornheimer Hang (2:1). Das Spiel in Portugal ging nur 2x30 Minuten, die Partie beim FSV beim Jubiläumsturnier der Bornheimer sogar nur 2x20 Minuten. So was zählen wir nicht als Fußballspiel!

Abschließend bleibt festzuhalten: Seit dem 0:4 am 17. April 2021 unter Adi Hütter (der dann nach Gladbach wechselte) hat die Eintracht kein Spiel mehr gegen die Borussia verloren.

Denkwürdiges

Da gibt es wie immer einiges: Toni Turek, Deutschlands WM-Torhüter von 1954, hat sowohl für die Eintracht als auch für die Borussia gespielt! 1946/47 stand er 22-mal im Eintracht-Tor; 1956/57 stieg er mit Gladbach aus der Oberliga ab! Da bestritt er aber nur 4 OL-Spiele.

Anton "Toni" Turek spielte für die SGE wie für Gladbach.

Mönchengladbachs erster Europapokalgegner waren 1960 die Glasgow Rangers, gegen die die Eintracht kurz zuvor im Europapokal der Landesmeister die Halbfinals gewonnen hatte. Und beide Europapokalsiege der Eintracht gelangen 1980 gegen Gladbach und 2022 gegen die Rangers!

1971 hat Gladbach in Frankfurt mächtig gefeiert. Aber auch die SGE war damals trotz Niederlage gutgelaunt. Gladbach siegte mit 4:1 im Waldstadion und wurde zum zweiten Mal Meister. Die Eintracht hielt die Klasse. Wir zitieren aus Uli Mathejas „Unsere Eintracht“:

Während die Gladbacher Fans nach dem Schlusspfiff das Spielfeld stürmten und die Eintracht-Fans an den Transistorradios bangten, meldete sich der Stadionsprecher: „Liebe Gladbacher Fans. Wir können Ihre Freude über die zweite Meisterschaft verstehen. Aber bitte verlassen sie den Rasen. Die Eintracht braucht ihn für die nächste Bundesliga-Saison!“ Das Stadion explodierte! Die Eintracht hatte es geschafft. Und da die Kickers in Köln noch 2:4 verloren, waren sie der zweite Absteiger. Tags darauf ließ OFC-Präsident Horst-Gregorio Canellas die Bombe platzen: Einige Spiele waren gekauft worden! Der Bundesliga-Skandal nahm seinen Lauf.“

Abpfiff im Jahr 1971. Nach dem 1:4 gegen Gladbach sind alle zufrieden. Die Eintracht bleibt in der Bundesliga – und Gladbach wird zum zweiten Mal Meister. Da kann man schon mal den Platz stürmen.

Trainer

Spannende Überschneidungen gibt es auch bei den Trainern: Horst Köppel kickte einst in Gladbach, in der Saison 1994/95 war er dann Co-Trainer der SGE. Von 2004 bis 2006 war Köppel Trainer in Gladbach.

Josef Heynckes war bei Mönchengladbach sowohl Spieler als auch Trainer. Bei der Eintracht sollte er als Trainer in der Saison 1994/95 dafür sorgen, dass die Uhren anders gehen. Das hat damals nicht kurzfristig geklappt, auf den Titel mit Heynckes mussten wir bis 2018 warten. Trainer der Eintracht war mittlerweile Niko Kovac, Heynckes saß auf der anderen Bank als Trainer von Bayern München.

Auch Friedel Rausch war bei beiden Vereinen als Trainer aktiv. Bei der Eintracht war er 1980 erfolgreich, als wir den UEFA-Cup gegen Gladbach gewannen, 2001 war sein Engagement nicht von Glück begleitet, die SGE stieg ab.

Jörn Andersen gewann als Spieler mit der SGE die Torjägerkanone, 2006 war er sehr kurz Trainer in Gladbach. Und Adi Hütter erreichte mit der SGE das Europapokalhalbfinale 2019, 2021/22 versuchte er sein Glück in Gladbach. Und wir bekamen eine Ablösesumme.

Bumsi, das erste Maskottchen der Borussia.

Immer noch traurig...

…sind wir, dass sich Bumsi nicht durchgesetzt hat. Das erste Maskottchen der Borussia hieß Bumsi, das wurde damals von Helmut Grasshoff vorgestellt. Seit 1998 gibt es das Fohlen „Jünter“. Darüber, dass auch die Eintracht einst auch eine "Fohlenelf" hatte, haben wir schon einmal berichtet. Und wir hatten zudem "Schöppche". Und wissen Sie was? Demnächst gibt’s im Museum wieder ein Schöppche zu bestaunen. Wir haben nämlich die Ausreit-Decke von Schöppche bekommen! MATCHWORN! Die wird natürlich ausgestellt.

"Schöppche", das Zwergpony der Henninger-Brauerei, ist am 14. Februar 1970 erstmals als Eintracht-Maskottchen im Einsatz. Heute hat sich die SGE dann dem Wappen gemäß doch auf einen Adler geeinigt.