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01.01.2017
Museum

Boxingday: "Nieselregen am Riederwald"

Winterpause – und die auf Tabellenplatz 4! In den vergangenen 117 Jahren hat die Eintracht immer wieder auch an Weihnachten, Silvester, Neujahr und zwischen den Jahren gekickt.

Das war manchmal sehr schön – manchmal wurde das Weihnachtsfest aber auch verhagelt! Wir blicken in den nächsten Tagen zurück auf gute und schlechte Feiertagsüberraschungen!

01.01.1956: Nieselregen am Riederwald

Ein Kassenschlager ist das nicht. Am 1. Januar 1956 spielt die SGE ein Freundschaftsspiel gegen Preußen Dellbrück. Gerade mal 1000 Fans tummeln sich bei Nieselregen am Riederwald. Sie sehen eine überlegene Eintracht, die in der 70. Minute nach Toren von Bäumler (2), Kreß und Geiger mit 4:2 führt. Doch der Vorsprung wird nicht über die Zeit gerettet: Löring (80.) und Grandrath (84.) sorgen für den Ausgleich für Dellbrück. Am Ende sind die wenigen Fans doch ganz zufrieden. Man hat acht Tore gesehen und am Ende saßen alle Fans wenigstens im Trockenen - die Verantwortlichen der SGE hatten schon vor Anpfiff ein Einsehen und öffneten die überdachte Tribüne für alle Gäste.

31.12.1966: Jahresabschluss für die Tonne

Ein Jahresabschluss für die Tonne: Nach einer Weihnachtsreise nach Kairo und Hongkong, wo die Eintracht vier Freundschaftsspiele absolvierte (und alle gewann!), geht es nur einen Tag nach der Rückkehr weiter nach Kassel. Die Kraft für das DFB-Pokal-Spiel reicht nur eine Halbzeit: Willi Huberts und Wolfgang Solz treffen zum 2:0. Dann schlägt Hessen Kassel gnadenlos gegen übermüdete Frankfurter zurück. Am Ende steht´s 2:6 und die Eintracht ist raus aus dem DFB-Pokal. Besser läuft es in der Folge in den übrigen K.O.-Wettbewerben: Die Intertoto-Runde geht im Finale gegen Bratislava an die Eintracht; im Messepokal ist erst im Halbfinale gegen Dinamo Zagreb Schluss. 

30.12.1962: Letztes Punktspiel "zwischen den Jahren"

 Das bislang letzte Punktspiel „zwischen den Jahren“ bestritt die Eintracht in der letzten Oberliga-Saison 1962 gegen den FC Bayern München. Ein perfekter Spieltag. Die Eintracht siegt durch Tore von Stein und Solz mit 2:1, überholt damit den FC Bayern in der Tabelle und profitiert davon, dass sonst keiner der Top 5 sein Spiel gewinnen kann. Silvester feiert die Eintracht als Tabellendritter. 

29.12.1979: Die Eintracht verliert in Offenbach 

In der Bundesliga auf einem 5. Platz, im UEFA-Cup und im DFB-Pokal ebenfalls noch im Rennen, da kann nichts mehr schiefgehen. Zum Ausklang der 1970er Jahre reist die Eintracht dann aber ausgerechnet zu einem „Freundschaftsspiel“ zu einem Zweitligisten östlich von Frankfurt. Beim Stand von 1:1 sind noch wenige Minuten zu spielen, als Charly Körbel den Ball – unserer Meinung nach – ganz klar VOR der Linie klärt. Der Schiri ist jedenfalls anderer Meinung und entscheidet auf Tor. Als im Gegenzug Fred Schaub den vermeintlichen Ausgleich erzielt, pfeift der Mann in Schwarz ein angebliches Foul von Bernd Hölzenbein und als dann auch noch kurz vor Schluss bei einem Handspiel der fällige Elfmeterpfiff für die Eintracht ausbleibt, scheint Silvester ganz versaut zu sein, die Eintracht verliert in Offenbach mit 1:2. Aber, wer zuletzt lacht…: Der Zweitligist verpasst in der Folge den Bundesliga-Aufstieg, während die Eintracht den UEFA-Cup gewinnt! 

28.12.1930: Freundschaftsspiel auf der Alm

Als amtierender Deutscher Südmeister reist die Eintracht zu einem Freundschaftsspiel nach Bielefeld. Die finanziell stark angeschlagene Arminia ist in jenen Tagen auf lukrative Gegner angewiesen, die sich auf der „Alm“ die Ehre geben. 1926 eröffnet hat die „Alm“ noch nichts von einem Stadion. Tribünen gibt es nicht, noch nicht einmal Umkleidekabinen, lediglich ein unebener Acker mit aufgeschütteten Erdwällen an den Seiten für die Zuschauer bildet die Spielstätte der Ostwestfalen. Zur Halbzeit steht es bereits 2:0 für die Eintracht, nach der Pause treffen Möbs und Ehmer noch jeweils zwei Mal zum 6:0 Endstand.  „Eintracht, die Mannschaft, von der man noch lange in der Leinenstadt sprechen wird, wird auch bei den anderen Spielen dieses Neujahrsspritzers imponieren“, lobt daraufhin Heinz Kron im „kicker“ (01.01.1931)

27.12.1959: Topspiel des 15. Spieltags in der Oberliga Süd 

Kurz nach Weihnachten: Im Topspiel des 15. Spieltags in der Oberliga Süd gibt es für den Tabellenführer Karlsruher SC beim amtierenden Deutschen Meister nichts zu holen. „Jetzt spielten die Riederwälder plötzlich wie immer, wenn es um Großes geht, und die Karlsruher spielten wie immer, wenn sie zur Eintracht fahren, verzwickt, überzüchtet…“, schreibt „Der neue Sport“ einen Tag später. Am Ende siegt die SGE mit 4:1, die Tore erzielen Stinka, Solz und Lindner (2). Die Eintracht kassiert in der Tabelle die Bayern und beendet das Fußballjahr mit nur einem Punkt Rückstand auf den KSC als Tabellenzweiter. 

26.12.1909: Duelle der Vorgänger-Vereine 

In einem der letzten direkten Duelle der beider Vorgänger-Vereine der Eintracht vor der Fusion zum Frankfurter Fußballverein gehen die Kickers gegen die Victoria trotz einer 2:0-Pausenführung mit 2:3 als Verlierer vom Platz. Daraufhin legen die Kickers Protest ein, das Spiel wird wiederholt und die Kickers gewinnen 2:0. Bereits das Hinspiel hatten die Kickers mit 2:3 verloren und Protest eingelegt. Ob dieses Spiel jedoch ebenfalls wiederholt wurde, ist nicht bekannt. Unklar ist übrigens auch der Grund des Protests. 

25.12.1968: MEXIKO

Heute nicht mehr vorstellbar: Die Bundesligamannschaft tritt über Weihnachten eine Reise nach Mexiko an, bestreitet dort insgesamt fünf Spiele. Zum Abschluss besiegt die Eintracht in Torreon den AC Laguna mit 1:0. Den Siegtreffer markiert Bernd Nickel per Kopf, die Flanke kam von Jürgen Grabowski. 

24. 12.1906: Na super, frohes Fest!

Mit einer 1:10-Klatsche vom Vortag beim 1. FC Pforzheim im Gepäck reist der Eintracht-Vorgänger FFC Victoria an Heiligabend zu einem weiteren Freundschaftsspiel zu Phönix Karlsruhe. Weihnachtsgeschenke gibt es nicht, dafür schenkt der spätere Deutsche Meister (1909) der Victoria beim 11:1 noch einen Treffer mehr ein als am Vortag. Es ist ohnehin nicht die Saison der Victoria: In der Anfang Dezember beendeten Südmaingau-Meisterschaft wird der Verein Dritter, ein Erfolg, der sich bei fünf Teilnehmern, von denen einer auch noch disqualifiziert wurde, allerdings relativiert.