1981–1996

Der Pokalsieg 1981 mit dem anschließenden Abgang von Bernd Hölzenbein bedeutete eine Zäsur für den Verein. Zwar erreichte die Mannschaft im Europapokal der Pokalsieger das Viertelfinale, wo man an Tottenham Hotspur scheiterte, doch in der Bundesliga reichte es nur zu Platz 8.

Aufgrund massiver wirtschaftlicher Probleme musste Norbert Nachtweih nach München verkauft werden. Ein Jahr später verließen Bum-Kun Cha, Bruno Pezzey, Willi Neuberger und Bernd Nickel den Verein. In der Saison 1983/84 stand unsere Eintracht zur Winterpause auf einem Abstiegsplatz. Dietrich Weise, der mit der Eintracht in den 1970er Jahren zweimal den DFB-Pokal gewinnen konnte, kehrte an den Riederwald zurück und ersetzte den glücklosen Trainer Zebec. Unter Dietrich Weise gelang der Umschwung, in der Rückrunde 1983/84 rettete sich die Eintracht in die Relegation. Aus der Not heraus hatte der Trainer auf die Jugend gesetzt, die „Weise-Bubis“ um Ralf Falkenmayer, Armin Kraaz, Thomas Berthold und Uwe Müller begeisterten die Fans und gewannen das Relegationshinspiel beim MSV Duisburg mit 5:0. Beim 1:1 Rückspiel im Waldstadion feierten 50.000 Fans die Mannschaft, der jungen Truppe der Eintracht wurde eine goldene Zukunft prognostiziert. Doch die Entwicklung geriet ins Stocken.

In der Saison 1983/84 findet sich die Eintracht im Abstiegskampf wieder.

In den folgenden Jahren landete die Eintracht immer wieder im unteren Mittelfeld der Liga, Abstiegskampf gehörte zum Programm. Freude herrschte dagegen in der neugebauten Eissporthalle: Am 11. April 1986 feierte die Eishockey-Mannschaft der SGE nach 16 langen Jahren den Wiederaufstieg in die Bundesliga.

Zur Saison 1987/88 folgte dann ein Paukenschlag bei den Fußballern: Für 3,6 Millionen Mark wurde der ungarische Nationalspieler Lajos Detari verpflichtet. Und im November folgte ein spektakulärer Torwartwechsel. Uli Stein, der beim Supercupfinale 1987 im Waldstadion den Münchner Spieler Jürgen Wegmann geschlagen hatte, war vom HSV suspendiert worden. Die Eintracht verpflichtete den ehemaligen Nationaltorhüter, der am 7. November 1987 beim 2:0 gegen Schalke 04 sein Debüt gab. Seine vielleicht beste Leistung im Eintrachttrikot zeigte Stein im DFB-Pokal-Halbfinale am 13. April 1988 in Bremen. Werder erspielte sich Chance um Chance, doch Stein hielt seinen Kasten sauber. Das 1:0 für die Eintracht durch Frank Schulz bedeutete den Einzug ins Finale. In Berlin traf die Eintracht am 28. Mai 1988 auf den VfL Bochum. Lajos Detari erzielte in der 81. Minute den Siegtreffer und sicherte der Mannschaft den vierten Pokalsieg.

Lajos Détári, der Torschütze zum 1:0 gegen den VfL Bochum, mit der Trophäe im Jahr 1988.

Die Vorfreude auf die neue Saison mit internationalen Spielen wurde 10 Tage vor Beginn massiv gestört: Lajos Detari verließ den Verein und wechselte für die unvorstellbare Summe von 16 Millionen Mark zu Olympiakos Piräus. Den Abgang verkraftete die Eintracht nur schwer, die Saison 1988/89 endete einmal mehr in der Relegation. Zunächst meldete sich Trainer Feldkamp krank, die Eintracht verpflichtete Pal Csernai, der die Mannschaft aber nicht erreichte. Am 18. Dezember wurde mit Jörg Berger ein neuer Trainer vorgestellt, dem es in der Rückrunde gelang, den Abwärtstrend zu stoppen. Diesmal setzte sich die Eintracht in den Relegationsspielen knapp gegen den 1. FC Saarbrücken durch.

Für die folgende Saison plante Bernd Hölzenbein, der mittlerweile zum Vizepräsidenten gewählt wurde, regionale Spieler zu verpflichten, um zurück an die Spitze zu gelangen. Und das funktionierte: Die Neuzugänge Ralf Falkenmayer, Uwe Bein, Lothar Sippel und Ralf Weber etablierten sich im Team, die Mannschaft spielte zeitweise wieder um die Meisterschaft, am Ende stand ein vielumjubelter dritter Platz in der Bundesliga, der die Mannschaft einmal mehr für den Europapokal qualifizierte. Den Europapokalsieg feierte eine andere Abteilung, die Hockeyfrauen der SGE besiegten im Finale um den Europapokal den Muckross HC aus Dublin und gewannen die (damals noch inoffizielle) Trophäe.

Als für die Saison 1990/91 mit Andreas Möller und Anthony Yeboah zwei weitere Stars an den Riederwald kamen, war das Ziel Meisterschaft fest in den Fokus gerückt. Doch interne Unruhen und die Entlassung von Trainer Jörg Berger sorgten dafür, dass die Eintracht die Liga „nur“ auf Platz 4 beendete. In der Saison 1991/92 sollte dann unter Trainer Dragoslav „Stepi“ Stepanović endlich der Titel gewonnen werden. Am 34. Spieltag siegte die Eintracht in Leverkusen mit 3:1 und war Tabellenführer. Leider hatte die Bundesliga im Gegensatz zu heute damals 20 Mannschaften und damit 38 Spieltage. Und hier folgt jetzt eine kurze, nervenberuhigende Gedächtnislücke. PAAAUUUSSSEEE!

Am letzten Spieltag der Saison 1991/92 verliert die Eintracht in Rostock. Der Traum der zweiten Meisterschaft in der Vereinsgeschichte platzt.

Das langersehnte Ziel der zweiten Deutschen Meisterschaft konnte auch in den folgenden Jahren nicht verwirklicht werden. 1993 belegte die Eintracht Platz 3, auf Stepi folgte mit Klaus Toppmöller ein neuer Trainer, der mit seiner Mannschaft einen Startrekord aufstellte: Nach elf Spieltagen stand die SGE mit 20:2 Punkten einsam an der Tabellenspitze. Toppi formulierte den legendären Satz „Bye, bye, Bayern“, es folgte die schwere Verletzung von Yeboah, die Eintracht verlor dreimal in Folge 0:3 und schnell war der Vorsprung geschmolzen. Im April musste Toppmöller gehen, die Eintracht qualifizierte sich immerhin noch für den Europapokal.

Und verpflichtete für die neue Saison mit Jupp Heynckes einen Welttrainer, der das Ziel Meisterschaft realisieren sollte. Das „große Mißverständnis“ endete am 2. April 1995, Heynckes verließ die Eintracht, Co-Trainer Körbel erreichte mit der Mannschaft immerhin noch den UI-Cup. Doch mit 33:35 Punkten wies die Eintracht erstmals seit 1988/89 wieder ein negatives Punktekonto auf. Der massive Abwärtstrend fand seinen negativen Höhepunkt dann in der Saison 1995/96. Im November feierte die Eintracht noch einen 4:1-Sieg gegen Bayern München, doch das Team agierte längst nur noch im Mittelfeld der Bundesliga. Im März 1996 ging die SGE gegen Leverkusen in der 89. Minute durch einen verwandelten Elfmeter von Doll in Führung, konnte diese aber nicht über die Zeit retten. Eine Woche später setzte es in Dortmund eine 0:6-Klatsche, das nächste Spiel wurde gegen Gladbach 0:2 verloren. Die Eintracht stand auf einem Abstiegsplatz, das Präsidium verpflichtete erneut Dragoslav Stepanović, doch auch Stepi konnte die SGE nicht mehr retten. Nach einem 0:3 gegen den FC Schalke 04 stand am 4. Mai 1996 fest: Die Eintracht war fortan - und zum ersten Mal seit Gründung der Bundesliga - zweitklassig…